Stadt Köln saniert sich bei Haie Fans!
Teil 1: Parken auf der Gummersbacher Strasse
Leider muss man immer öfter die Geschäftsstelle der Haie aufsuchen, sei es um die Dauerkarten umzutauschen, um Tickets für Pokal oder All-Star-Game zu holen, oder weil es gerade Rabatt auf die Fanartikel gibt.
Und wer kennt sie nicht, die Gummersbacher Strasse?! Eine Strasse auf die jedes Gewerbegebiet stolz wäre, da passen drei Lastwagen nebeneinander vorbei. Trotzdem machen immer mehr Geschäftsstellenbesucher die Erfahrung,
dass bereits nach wenigen Minuten die Ankündigung einer Zahlungsaufforderung zur Sanierung der Stadtkasse hinter dem Scheibenwischer klemmt? Warum?
§1 der Strassenverkehrsordnung besagt, dass jeder Verkehrsteilnehmer sich so
zu verhalten hat, dass er keinen anderen gefährdet, behindert oder mehr als den Umständen nach erforderlich belästigt. Die Besichtigung des eigenen Stellplatzes ergibt hier keinen der gegebenen Tatbestände, die
ausgestorbene Strasse um die Mittagszeit ist trotz des geparkten Fahrzeugs von anderen Fahrzeugen aller Art ohne jede Einschränkung befahrbar. Sollten wir hier einen neuen Unfallschwerpunkt entdeckt haben, den noch keiner kennt?
Oder wie ist es sonst dazu gekommen, dass die eifrige Überwachungskraft schon nach sieben Minuten mit der Erfassung fertig ist, und später behauptet es wären zehn gewesen?
- Sukzessive wurden hier immer mehr Schilder installiert. Das anfängliche Halteverbot am verengten Teil der Strasse ist weiter nach vorne gelegt worden; das sinnvolle Halteverbot hat vermutlich nicht genügend Umsatz beschert?!
- Auf der anderen Strassenseite sind derweil ein paar Busparkplätze entstanden, die vermutlich nur zweimal in der Woche tatsächlich benötigt werden, aber den Rest der Woche rund um die Uhr für Einnahmen sorgen
- Die Beschilderungen sind aber in keinster Weise von Fahrbahnmarkierungen begleitet worden, die einem ankommenden Autofahrer auch zeigen, wo das Abstellen rechtmässig ist! Die Markierungen sind durchgängig und sugerieren,
dass ein Parken oder zumindest kurzfristiges Halten hier aufgrund der Fahrbahnverhältnisse überhaupt kein Problem ist!
- Und kommen wir nun zum wesentlichen Punkt: Die Verkehrsüberwachung befindet sich am Willy-Brandt-Platz 3, da kann man von hier aus rüberspucken (und führe mich nicht in Versuchung!). Für die eifrigen
Aussendienst-Mitarbeiter heisst das: Nicht lange raus und frieren, sondern nach einer kurzen Runde wieder schnell im warmen Büro sitzen und ein wichtiges Gesicht machen. Wen interessiert es dann schon noch, dass an Verkehrsknotenpunkten
Dutzende von Fahrzeugen in zweiter Reihe parken? Das heutige Soll ist doch erfüllt! Und darin scheinen sich diese Schwerstarbeiter an jener Stelle geradezu gegenseitig zu übertreffen!
- Obwohl die Gummersbacher Str. direkt vor der Haustür liegt, lassen es sich die Emsigen nicht nehmen, auch diese paar Meter (auf Kosten der Stadt und damit aller) noch mit dem Auto zu fahren, um dann die Feuerwehrzufahrt zuzuparken:
Deshalb helft alle mit!
- Gebt diesen fragwürdigen Einkünften keine Chance, in wenig frequentierten Zeiten gibts auch hinterm Haus noch einen Parkplatz!
- Helft der Verkehrsüberwachung die Stellen zu finden, an denen deren Anwesenheit WIRKLICH erforderlich ist. Dann sehen die Mitarbeiter auch mal etwas mehr von der Stadt als die umliegenden 200 Meter!
- Zeigt jedes wie oben geparkte Fahrzeug der Verkehrsüberwachung sofort bei der Polizei an; ein zügiges Abschleppen dient schliesslich zu unser aller Sicherheit!
Und zu guter Letzt noch die exakte Stellungnahme von Frau E., ebenfalls eifrige Mitarbeiterin der Verkehrsüberwachung, zu meiner Protestnote:
Die von Ihnen abgegebene Äußerung konnte Sie nicht vom Vorwurf der Ordnungswidrigkeit entlasten.
Ausgehend davon, dass Ihnen die besondere Bedeutung des Verkehrszeichens 283 (absolutes Halteverbot) bekannt ist, gebe ich zunächst zu bedenken, dass derartige Verkehrsbeschränkungen nach Abwägung aller Umstände und als das Ergebnis
vorher erfolgter Beobachtungen von den zuständigen verkehrslenkenden Dienststellen eingerichtet werden. Diese Maßnahmen dienen ausschließlich der Sicherheit und Ordnung des allgemeinen Verkehrsablaufes.
Ich weise Sie auf den Sicherheitsgrundsatz hin, der besagt, dass ein Autofahrer vor Verlassen seines Fahrzeuges auf eventuell bestehende Haltverbotsschilder oder ähnliches zu achten hat.
Kommentar: Oder ähnliches? Kommt da noch mehr? Demnächst Parken nur noch für 90-jährige Jungfrauen in Begleitung ihrer Eltern an ungeraden Tagen in Monaten die mit "J" anfangen?
Wie gut die verkehrslenkenden Dienststellen funktionieren, kann man eigentlich jeden Tag im Berufsverkehr beobachten. Offensichtlich gibt es keine problematischeren Stellen als die Gummersbacher Strasse?!
Die besondere Bedeutung des Verkehrszeichens Nummer Zwo-Acht-Drei werde ich mir also nochmals verinnerlichen. Das ist dort vermutlich von einem der Herren im schwarz-weiss gestreiften Dress aus der Kölnarena aufgehängt worden,
auch die sind auf dem Eis ständig bemüht den Verkehr zu lenken, auch hier unter Missachtung sämtlicher Regeln die zuvor mühsam aufgestellt wurden...
Teil 2: Die Vergnügungssteuer
Eigentlich geht man davon aus, dass der Weltmeister im Erheben und Verschleudern von Steuern seinen roten Thron in Berlin hegt und pflegt. Jetzt zeigt auch ein schwarzer Bürgermeister mit grüner Augenbinde Flagge bez. Ausquetschungen der
Geldbörsen seiner Bürger! Muss das denn ausgerechnet in Köln sein? Die "Sportstadt" ist auf die tolle Idee gekommen, einfach jede Veranstaltung mit einer Sonderumlage von mehr als 3% des Ticketumsatzes zu belegen!
Vergnügen? Da kann man mal wieder sehen, dass von diesen Steuerrittern noch nie einer dabei war! Biersteuer fällt nur an, wenn ich auch Bier kaufe und trinke. Warum sollte ich "Vergnügungssteuer" zahlen, wenn die
Gästemannschaft 5:3 gewinnt? Das Vergnügen liegt dann schliesslich nur auf Seite der Gästefans; das eigene "Vergnügen" beschränkt sich dann auf die Vernichtung von lauwarmem Weizenbier im Plastikbecher für schlappe
3,90 Euro....
Was erwartet uns als Nächstes?
- Eine Sonderumlage für alle Pucks mit mehr als 10% Gummianteil, um den Regenwald zu retten?
- Die steuerliche Ansetzung der Eisbereitung als Speiseeis, weil auch eine artfremde Nutzung möglich wäre?
- Parkscheinautomaten für die Eismaschinen?
- 30KM/h-Zone auf der Eisfläche, Geschwindigkeitskontrollen und Bussgeldbescheide für alle Pucks, die schneller fliegen?
- Eine Abgabe für Lärmemissionen je Torjubel?
- Die Steuer für einen Zweitwohnsitz bei allen Dauerkarteninhabern?
- Eine Extra-Anmeldung für jeden Zuschauer bei der GEZ, weil über die Lautsprecheranlagen grundsätzlich auch ein öffentlich-rechtlicher Sender gehört werden könnte?
- Ökö-Steuer auf Eishockey-Trikots, weil zu deren Produktion fossile Brennstoffe benötigt werden?
- Vergnügungssteuer auf alle Auswärtsfahrten, weil diese schliesslich von Kölner Boden starten?
Eines ist jedenfalls sicher zu erwarten: In Köln werden demnächst nicht nur alle Konzerte ausfallen, es wird auch eine "Sportstadt" ohne nennenswerte Sportveranstaltungen sein. Schliesslich gibt es im Umland noch genügend
Freiflächen, um eine neue Multifunktionshalle zu errichten (Teil 2 ist aus unerfindlichen Gründen später wieder ausser Kraft gesetzt worden!).